Jugend forscht 2012

Arbeitswelt

Jonathan Kreilaus (16), Julian Merkel (16), Jonas Opp (16)

 Spielzeug im Schweinestall

 

Bei einem Praktikum an der Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle bemerkte Jonathan, dass in jedem Schweinestall  ein „Spielzeug“ hängt. Unsere Nachfragen ergaben, dass seit 2006 alle Mastschweine aufgrund einer gesetzlichen Regelung beschäftigt werden müssen, um Kannibalismus aus Langeweile zu unterbinden.  Dabei beißen sich die Schweine z.B. die Schwänze ab, so dass diese kupiert (abgeschnitten) werden, um Infektionen zu vermeiden. Dieses Kupieren ist seit 2008 aus Tierschutzgründen verboten, wird aber jetzt erst verstärkt kontrolliert. Da es jedoch keine andere Lösung gibt, um Kannibalismus vorzubeugen, stehen die Schweinehalter vor einem Problem.

An einfachen Spielzeugen wie Hölzern, Ketten oder Schläuchen, die längere Zeit im Stall verbleiben, verlieren die Schweine schnell das Interesse und so neigen sie wieder zu Kannibalismus. Deswegen stellten wir uns die Frage, wie man Aufmerksamkeit und Interesse der Schweine am Spielzeug verlängern kann.

Wir beobachteten zunächst das Verhalten der Schweine im Verlauf eines Tages, um einen Tagesrhythmus zu erkennen. Dazu werteten wir Videoaufzeichnungen im Tagesverlauf aus. Bei unseren Versuchen wechselten wir dann die Spielzeuge zunächst wöchentlich. Dabei bemerkten wir, dass das Interesse am Spielzeug am ersten Tag immer am größten war. Daher untersuchten wir die Wirksamkeit verschiedener Zeitmuster in denen die Spielzeuge angeboten wurden und verglichen weitere Bedingungen, wie etwa fest montierte oder frei bewegliche Elemente. Dazu entwickelten wir eine Maschine, die unsere Spielzeuge (Holz, Eimer, Kette und Schlauch) elektronisch gesteuert nach einer gewissen Zeit wechselte.

Durch diese neue Methode konnten wir die Schweine länger und mit weniger Verlust des Interesses beschäftigen. Wir hoffen darauf, dass unsere Maschine nun auch in der Praxis Anwendung findet, um den Schweinen unnötige Schmerzen zu ersparen.

 

 

 

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