Christof Weber
Moderne Literatur im Internet
(Facharbeit LK Deutsch 1998)
Inhaltsverzeichnis :
- Einleitung
- Historisches über Hypertext und das Internet
- Momentane Umsetzung der Hypertext Literatur
- Analyse eines Hypertextes
- Diskussion : "Buch vs. Hypertext"
- Probleme bei der Ausarbeitung
- Anhang: Quellen
Einleitung und Vorstellen des Themas
Meine Facharbeit in 12/2 Leistungskurs Deutsch behandelt das Thema "Moderne Literatur im Internet". Diese neu entstandene Literaturform bzw. Literaturgattung, wurde in letzter Zeit oftmals in der Presse analysiert (z.B. "Text in Tüttelchen" von Dieter E. Zimmer in "Die Zeit" vom 07.11.1997), und hat auch innerhalb des Internets für Aufsehen gesorgt.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass diese "neue" Form des Schreibens dadurch interessant wird, da bisher vorhandene klare Abgrenzungen zwischen Autor und Leserschaft wegfallen, bzw. sehr stark verwischt werden. Weiterhin machen die moderne Art des Publizierens, sowie die Millionen möglicher, internationaler Leserschaft diese Literaturentwicklung für mich sehr interessant.
Des weiteren bin ich sehr an Computern und Internet interessiert; mich faszinieren die Möglichkeiten, die dieses neue Netz seinen Benutzern einräumt. Ich verbringe viel Zeit darin, und versuche auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben.
Persönlich kam ich durch den vorher genannten Artikel in "Die Zeit" in Kontakt mit dieser Entwicklung und mir war es dann sehr schnell möglich, mich mit führenden Autoren dieser Literatur über eMail in Verbindung zu setzen. Dabei handelt es sich um einen amerikanischen Autor namens Michael Joyce, der über eine durchaus "konventionelle" Laufbahn zu dieser Schreibform gekommen ist und mit "Afternoon, a story" einen internationalen Durchbruch erreichte. Er ist auch weiterhin Herausgeber einer Software "Storyspace" , mit der insbesondere das Schreiben solcher Literatur, genannt Hypertext-Geschichten bzw. Hyperfiction", vereinfacht werden soll.
Als zweiten Vertreter dieser Richtung möchte ich Oliver Gassner nennen, der als einer der am weitesten fortgeschrittenen deutschen Hypertext-Autoren dargestellt wird.
Am Beispiel von Michael Joyce möchte ich dokumentieren, wie er von herkömmlicher linearer Literatur zu Hyperfiction gekommen ist:
1982 veröffentlichte er ein preisgekröntes Buch "The War Outside Ireland " , das ihm erstmals die Grenzen "konventioneller" Literatur verdeutlichte. Ihm war es sehr wichtig, dass es dem Leser möglich sei, von einer beliebigen Seite innerhalb des Buches über ein selbst gewähltes Stichwort zu einer anderen Seite zu springen, und dort mehr Informationen über seinen Ausgangspunkt zu erfahren. Allgemein, dass es dem Leser möglich sei ein Buch nicht linear und chronologisch, sondern das Buch mit eigenen Prioritäten zu lesen.
Durch Zufall war es Herrn Joyce möglich mit einer Computerspezialistin aus Yale dieses Problem zu erörtern und er war somit als einer der ersten in der Lage einen Roman zu schreiben, der mit dieser neuartigen Technik versehen war. Grundlegende Neuerung, war das ausschließliche Benutzen von Computern und einer neuen Programmiersprache namens HTML (HyperText Markup Language). Mit dieser war es möglich "links", also Verbindungen bzw. Sprünge, herzustellen, die allein dadurch aktiviert wurden, dass der Leser ein so modifiziertes Wort mit seiner Maus "anklickt". Ab diesem Zeitpunkt war es für den Leser kaum noch ein Problem textinterne Sprünge durchzuführen und so den Text zu lesen. Diese Methode eröffnete auch die Möglichkeit ein Buch mehrmals zu lesen, und immer wieder auf neuen Wegen zu einem "möglichen Ende" zu kommen, da es effektiv kein festes Ende mehr gibt.
Inspiriert durch diese neuen Perspektiven schrieb Michael Joyce immer weiter Literatur in dieser Art, und wurde dadurch zu einem Pionier auf diesem Gebiet. Durch Erfolge und Anerkennung bei Lesern und anderen Autoren gelang es ihm diese Literatur von einem kleinen "Insiderkreis" auf eine breitere Masse zu übertragen.
Historisches über Hypertext und Internet
Entwicklung von Hyperfiction:
Der Gedanke, über bestimme Schlüsselbegriffe, durch Maschinen und deren Möglichkeiten, menschliche Assoziationen hervorzurufen ist nicht erst in den letzten Jahren des Internet-Booms entstanden. Vielmehr existieren schon seit über 50 Jahren Konzepte über solche Strukturen, die jedoch bisher entweder nicht realisiert werden konnten, oder nicht von der damaligen Leserschaft angenommen wurden.
So hat Vannevar Bush bereits 1945 einen theoretischen Zusammenschluß von Mensch und Maschine erdacht, den er "Memex" nannte. Seine Idee war ein Informationssystem, das auf der damaligen Technik basierte (Mikroverfilmung) und durch dokumentarische Methoden versuchte Wissen aufzubereiten und zu speichern. Die eigentliche Entwicklung, die noch bis heute sehr viele Systemgestalter inspiriert, war jedoch, dass "Memex" das menschliche Assoziationsvermögen erweitern und unterstützen sollte. Seine utopische Umsetzung war eine Kamera, am Kopf der Menschen befestigt, die jegliches Interessantes aufnehmen, und sofort im "Memex" verfügbar machen sollte. Seine Aussagen zum menschlichen Gehirn, dem eigentlichen Vorbild seiner Maschine war, dass der Verstand durch Assoziationen arbeite. Sobald ein "Gegenstand" wahrgenommen wird, werden automatisch Assoziationen mit ihm hergestellt, die Bush mit "Memex" erweitern wollte.
Bereits 1963 wurde ein vollständiges Hypertext-System, namens "Augment" am SRI International in Stanford entwickelt. Douglas C. Engelbart, Vater dieser Idee, benutzte dazu Hochleistungsrechner, die er in einem Netzwerk zusammenschloss, um eine Benutzeroberfläche zu schaffen, die sehr einfach zu handhaben ist. Und tatsächlich stellt man bei genauer Betrachtung fest, dass hier schon die heutigen Grundprinzipien verwirklicht wurden: Maus als Eingabemedium, Mehrfenstertechnik mit 'paralleler' Verarbeitung, ... Verknüpfung unterschiedlicher Materialien über Zeiger (ein anderes Wort für "Sprünge"), intensiver, integrierter Einsatz von Graphik ... . Auch waren für Engelbart die Vorteile gegenüber herkömmlicher Literatur deutlich sichtbar und weiterhin benutze er auch schon gezielt dieses System zur elektronischen Dokumentauslieferung, zum Editieren, für elektronische Post etc.
Bemerkenswert ist, dass dieses Modell 1978 kommerzialisiert wurde und bis in die heutige Zeit hinein existiert.
Ein weiterer Pionier im Bereich der Hypertextforschung war Ted Nelson mit seinem Projekt "Xanadu" (1965). Er gilt als einer der eigentlichen Urväter und auf ihn gehen auch Begriffe wie "Hypertext" und "Hypermedia" zurück. Er versuchte schon damals sich nicht an etablierte Institutionen und kommerzielle Firmen zu binden, sondern bevorzugte immer alternative Wege. Auch lassen sich an "Xanadu" die weitreichenden Konsequenzen verdeutlichen, da dieses Projekt seit Beginn der 90er Jahre kommerziell betrieben wird. Für Nelson ist "Xanadu" eine unendlich große Informationsdatenbank, die das gesamte Weltwissen in sich vereint. Seine Idee basiert auf einem computergestütztem Begriffsnetz, das den Gegensatz zwischen Autor und Leser aufheben sollte. Nelson war jedoch nicht nur an der Verwaltung eines solchen Netzwerkes interessiert, vielmehr wollte er Mechanismen zur Verfügung stellen, die bei Mehrbenutzerbetrieb, die Integrität, Aktualität und auch das Rückverfolgen der Entstehungsgeschichte eines Dokumentes gewährleisten. Weiterhin war ihm der Schutz von Urheber-, Nutzungs- und Vervielfältigungsrechten sehr wichtig und stellte einen Großteil seiner Bemühungen dar. Die noch heute existierende Version von "Xanadu" hat exakt diese Ziele verwirklicht, wobei jeder Autor dort seinen Daten entweder das Attribut "privat", also nur für ihn zugänglich, oder "öffentlich", für alle User (Benutzer) erreichbar, publiziert. Das moderne "Xanadu" ist kostenpflichtig und jeder Autor erhält computergesteuert Tantiemen, sobald jemand sein Werk aufruft.
Ein weiteres Beispiel für die frühe Idee des Hypertextes ist Arno Schmidts 1970 erschienenes Spätwerk "Zettels Traum". Dieser 5000 Seiten umfassende Roman ist zwar auf "konventionelle" Art und Weise geschrieben und publiziert, weist jedoch eindeutig Tendenzen zum Nicht-Linearen auf. Dies wird daran bestätigt, dass der Roman aus drei Spalten besteht, von denen lediglich die mittlere die Handlung entwickelt. Die linke Spalte bezieht sich auf den Inhalt, die Aussagen über Edgar Allan Poe ausmachen, indem hier nur Zitate, teils verfremdet oder verzerrt zu finden sind. Die rechte Spalte enthält Kommentare des Ich-Erzählers. Man nennt die mittlere Spalte, durch ihre Funktion gekennzeichnet, "Pfad", während die beiden anderen "Meta-Informationen" enthalten.
Arno Schmidt schrieb sein Werk auf DIN A3-Papier mit der Schreibmaschine nieder, ohne von der schon damals existierenden EDV Kenntnis zu nehmen (s. Nelsons Hypertext Visionen). Um zu beweisen, dass hier wirklich schon Grundgedanken der Hypertextliteratur vorliegen, wurde "Zettels Traum" später mit Hilfe von moderner Technik als Hypertextdokument realisiert. Die Strukturen konnten ohne Probleme "übersetzt" werden und somit scheint bewiesen, dass hier Vorläufer der heutigen Literatur zu finden sind.
Seit 1980 ist Hypertext kein Randthema mehr, sondern wird immer mehr auch zum Thema von Fachkonferenzen. Als wichtigste Beispiele der ersten dieser Konferenzen gelten:
- Hypertext-ACM-Workshop, 1987, University of North Carolina at Chapel Hill
- AI (Artificial Intelligence) and Hypertext, 1988
- Hypertext I, Aberdeen 1989
- Hypertext '89, Pittsburgh, PA
- Hypertext II, New York 1990
- ECHT (erste europäische Hypertext-Konferenz, Paris 1990
- Hypertext/Hypermedia-Fachtagung, Basel 1990
Historische Entwicklung des Internets und die daraus resultierenden Konsequenzen:
Das Internet hat einen rein militärischen Ursprung. Anfänglich wurde es vom
US-Verteidigungsministerium in den sechziger Jahren unter der Bezeichnung APAR-Net ins Leben gerufen mit der Idee, ein vollkommen unverwundbares Nachrichtennetz zu schaffen. Computer sollten mit Hilfe einer unzerstörbaren Netzstruktur auch nach einem Atomschlag noch in Verbindung bleiben.
Technisch realisiert wurde diese Idee mit einer möglichst hohen Anzahl von Netzknoten, die in vielen verschiedenen Richtungen verbunden sind. Entscheidend für die Entwicklung war auch noch das Daten-Übertragungsprotokoll TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol), das den Netzverkehr in "Datenpaketen" regelt. Daten, die über das Netz geschickt werden, bahnen sich selbst ihren Weg über sogenannte Router (Server an einem Knoten).
Fällt eine Leitung aus, sucht sich das "Paket" ohne Zutun des Benutzers sofort automatisch eine andere Alternativroute. Dieses Schema wird solange wiederholt, bis das Datenpaket an seinem Zielrechner angelangt ist. Solche technischen Details sind insofern von großer Bedeutung, da sie im wesentlichen für den Erfolg des Internet verantwortlich sind.
Aufgrund der beschriebenen Struktur ist beispielsweise eine Zensur im Internet nicht vorstellbar, wer sich im Internet befindet, wird auf jedem beliebigen (Um-)Weg seine gewünschte Information bekommen.
Anfangs wurde das Netz ausschließlich für militärische Zwecke genutzt, im Laufe der Zeit wurden jedoch auch Universitäten angeschlossen. Allmählich wurde das Netz, das die Universitäts- Netzwerke bildeten, immer dichter und wurde weiterhin zu seinem eigenen Katalysator. Jede Universität musste bestrebt sein an diesem Netz teilzuhaben, um nicht den Anschluss an den Stand der Wissenschaft zu verlieren.
Die folgenden Zahlen belegen dies eindeutig:
(Hier sind nur Computer aufgeführt, die über eine Standleitung, eine ständige Verbindung mit dem Internet verfügen.)
(Hier sind nur Computer aufgeführt, die über eine Standleitung, eine ständige Verbindung mit dem Internet verfügen.)
Datum Anzahl der Computer über Standleitung
1969 4
08/1981 213
01/1989 80.000
10/1989 159.000
01/1992 727.000
10/1992 1.136.000
10/1993 2.056.000
10/1994 3.864.000
Der Begriff Internet steht zunächst nur für ein physikalisches Netz aus Standleitungen, die an einen Computer angeschlossen sind. Benutzbar wird das Internet erst durch die Software, die einen bestimmten Dienst auf den Netzservern (Computer im Internet, die Daten bereitstellen) und den Client-Rechnern (Rechner der Benutzer/Endanwender) zur Verfügung stellt. Die Mehrzahl der Dienste im Internet basieren ausschließlich auf Texten, wie z.B. E-Mail (elektronische Post) oder IRC (Internet Relay Chat – das "Erzählen" mit anderen Benutzern des Internets, durch Eingabe von Texten). E-Mail ist der älteste und am besten bekannteste Dienst im Internet, Gopherdienste sind einfach zu bedienende Textdatenbanken, die vor allem im wissenschaftlichen Bereich genutzt werden und mit einer Bibliothek zu vergleichen sind.
Das Usenet ist das Nachrichten- und Diskussionsforum des Internet, jeder kann hier den Informationsaustausch und die Debatten verfolgen und bei Bedarf einen eigenen Beitrag »posten« (abschicken/veröffentlichen). Derzeit gibt es weltweit etwa 15000 News-Gruppen (Foren zu einem bestimmten Thema), die durch Listen und Suchdienste verhältnismäßig klar gegliedert werden können. Dabei decken sie ein Spektrum von den trivialsten Alltagsthemen bis hin zu wissenschaftlichen Fachdiskussionen ab.
Jedem Internetteilnehmer steht es frei, eine eigene News-Gruppe zu eröffnen, finden sich genügend Teilnehmer, lebt die Gruppe, bleibt das Forum dauerhaft leer, wird es auf den Servern wieder gelöscht. Wer mit einem interessanten Thema eine lebhafte Diskussion auslösen kann, der kann davon ausgehen, dass "seine" News-Gruppe bestehen bleibt.
IRC (Internet Relay Chat) ist ein computertypischer Internetdienst, er ermöglicht Online-Diskussionen in Echtzeit. In diesem Gesprächsforum wird »Talking-by-typing« praktiziert, alle zugeschalteten Teilnehmer können den Text lesen, den man im Augenblick in seine Tastatur tippt und umgehend darauf antworten. Hier gilt das Prinzip: jeder kann mit einen neuen IRC-Kanal eine Gesprächsrunde eröffnen, wenn sich genügend Gesprächspartner finden, kann so eine Unterhaltung endlos fortgesetzt werden.
Entscheidend für Hypertexte ist jedoch das World Wide Web. Anfänglich war Hypertext fast ausschließlich für die ansprechende, benutzerfreundliche Darstellung von Textseiten bestimmt, die der Anwender am PC mit seiner Browser-Software (ein Programm, das die programmierten Daten in Texte, Graphiken etc. umwandelt) abruft.
Die Überlegenheit des Hypertextsystems WWW resultiert aus der unbegrenzten Verzweigbarkeit. Während die Links in lokalen Hypertextsystemen nur auf lokal begrenzte Ressourcen verweisen können, ist es für einen WWW-Link möglich auf jede beliebige Ressource im Internet, ob Text, Bild, Datei, Film, Newsgruppe etc., zu verweisen.
Momentan arbeitet die Softwareindustrie mit extremer Geschwindigkeit an allen erdenklichen neuen Funktionen für das WWW, so dass dem "Web" immer mehr die Aufgabe eines Multimediadienst zugewiesen wird, der allmählich alle Funktionen bisher bekannter Medien übernehmen soll.
Der momentane Stand der Technik lässt bereits zu in Echtzeit Musik zuhören oder sogar Filme ansehen, wobei bisher die Qualität noch unter technischen Mängeln leidet. Auch Telefonieren über das Internet ist bereits möglich und eröffnet jedem Benutzer die Möglichkeit weltweit zum Ortstarif zu telefonieren. Zwar müssen auch hier noch Abstriche bezüglich der Qualität hingenommen werden, doch kann man davon ausgehen, dass diese Entwicklung nur eine Frage der Zeit ist.
Das Internet stellt eine Vielzahl von Angeboten dar, und wird von weit über 35 Millionen Benutzern regelmäßig besucht. Die moderne Technik ist soweit fortgeschritten, dass die damaligen Ideen fast komplett umgesetzt werden könnten und auch werden. Diese Thesen wurden weiterentwickelt und verfeinert und stellen die Grundlage für die heutige Hypertext Literatur dar. Da diese Literatur bisher immer sehr stark von der Technik abhängig war, und noch ist, wird auch eine ständige Weiterentwicklung der Literatur nicht vermieden werden können, da sie sonst nicht im Internet bestehen kann.
Die Momentane Umsetzung der Hypertext Literatur
Zur Zeit gibt es eigentlich nur drei verschiedene Umsetzungen dieser neuen Literatur:
- Fortsetzungsgeschichten
- Hypertexte
- Tree-Fiction
Bei Fortsetzungsgeschichten handelt es sich um einen vorgegebenen Textanfang und jeder, der daran interessiert ist, kann diesen Text weiterschreiben. Dazu sucht man sich einen bestimmen Ausgangspunkt aus dem vorangegangenen Text und schreibt über diesen. Es gibt die Möglichkeit, dass man nur eine bestimmte Anzahl von Zeichen verwenden darf, oder dass man unbegrenzt schreiben könnte. Ich möchte an einem kurzen Beispiel dieses Prinzip verdeutlichen:
"Normalerweise hatte er einen gesegneten Schlaf. Nach der Late Night Show schlief er sofort ein (manchmal auch schon während der Show, wenn nach dem Üblichen blonden Nachwuchs-Sternchen nichts Spannendes mehr zu erwarten war) und wachte vor acht Uhr morgens nicht auf. Kein Gewitter, kein Vollmond und kein heulender Kojote konnte seine Nachtruhe stören. Letzteres schon deshalb, weil Kojoten in diesen Breitengraden nicht gerade häufig vorkamen. Doch an diesem Morgen war alles anders[...]."
(Es handelt sich hierbei um den Anfangstext eines Fortsetzungstextes der Süddeutschen Klassenlotterie. Jegliche Beiträge sind auf 300 Zeichen begrenzt. Wie an den nachfolgenden Beispielen sehr schnell deutlich wird, existiert bei den Fortsetzungen kaum noch eine Verbindung zum Ursprungstext. Man kann den Autoren unterstellen, dass sie keinen Wert darauf gelegt haben gemeinschaftlich einen Text zu schaffen, der einen logischen, inhaltlichen Zusammenhang besitzt.)
"Er griff zielsicher in den Kühlschrank und nahm sich den letzten Fruchtzwerg, den er, nunmehr lauwarm, prompt verschlang. Das anschließende Revoltieren seines Magens beantwortete er, indem er die letzte Pfütze Jim Beam, die sich noch in der Fasche neben der Margarine befand, trank. Er war gewappnet.
sweety - Hamburg, 12.09.96 "
(Der erste Beitrag von "sweety"):
Warmer Fruchtzwerg mit Jim Beam - das war ein Heldenfrühstück, wie man es braucht, wenn man sich auf den Kampf mit dem unbekannten einlassen will. Mit dieser Gewißheit ging er langsam auf die Wohnzimmertür zu, unter der ein schwaches Licht zu sehen war.
Warmer Fruchtzwerg mit Jim Beam - das war ein Heldenfrühstück, wie man es braucht, wenn man sich auf den Kampf mit dem unbekannten einlassen will. Mit dieser Gewißheit ging er langsam auf die Wohnzimmertür zu, unter der ein schwaches Licht zu sehen war.
Tobi - Aumühle, 20.09.96
(zweiter Beitrag):
"Willkommen in unserem Raumschiff." Ertönte aus dem Lautsprecher. "Ich bin Doof Lundgreen und der befehlshabende Kommandeur dieses Vogonen Kreuzers. Ich möchte gleich richtigstellen, das wir keine meuchelnden Mörder sind und ich persönlich verabscheue sogar Gedichte." hieß es weiter.
"Willkommen in unserem Raumschiff." Ertönte aus dem Lautsprecher. "Ich bin Doof Lundgreen und der befehlshabende Kommandeur dieses Vogonen Kreuzers. Ich möchte gleich richtigstellen, das wir keine meuchelnden Mörder sind und ich persönlich verabscheue sogar Gedichte." hieß es weiter.
Wolpass - Emlichheim, 15.11.96
(der nachfolgende Beitrag)
(der nachfolgende Beitrag)
Die literarischen Qualitäten dieser Auszüge möchte ich an dieser Stelle nicht weiter dokumentieren, man muss jedoch sagen, dass bei dieser Methode durchaus auch sehr ernsthafte Werke entstehen können. Problematisch ist natürlich, dass das klassische Autor – Leser Verhältnis entfällt, da jeder die Möglichkeit besitzt den Text nach seinen Vorstellung weiter zu bearbeiten. Ein "roter Faden" durch das Werk hindurch ist somit fast vollkommen auszuschließen.
Die nächste Umsetzung stellen die Hypertexte dar, die darauf basieren, dass es einen alleinigen Autor gibt, der das Werk verfasst. Bei dieser Technik schreibt der Verfasser einen Roman (oder ein sonstiges Werk) und entscheidet selbst, welche Worte als Ausgangspunkte für Sprünge dienen sollen. Er markiert diese gesondert und ermöglicht somit dem Leser das Buch mit eigenen Schwerpunkten zu lesen. Obwohl der Leser nicht mehr an einen linearen Lesefluss gebunden ist, kann der Autor jedoch die Grenzen festlegen und kann auch noch eine feste Intention mit seinem Werk ausdrücken.
Auch hier möchte ich an einem Beispiel die Technik verdeutlichen:
Der Signore (eintretend): "So so, Meisterchen, jetzt spielen wir mit Schwarzem Pulver herum!"
Der Meister (ausweichend): "Ah, welch angenehme und entzückende Überraschung ...meine kleinen Experimente ...
Bitte beachten Sie in diesem Kontext:
- den Terminus "klein"
- das darauf folgende Streitgespräch
- andere heiße Links
Jedes der unterstrichenen Worte ist ein "Link" (Sprung) zu einer anderen Stelle, die weitere Informationen über sie gibt. So führt z.B. der "Link" "Streitgespräch" zu folgender Stelle:
Streitgespräch. Zwischen zwei Herren.
Der Signore betonte die finanzielle Auswirkung der kleinen phonosophischen Experimente auf der kleinen, sich ohnehin im dunklen Mittelalter befindlichen
Stadtgemeinschaft. Hingegen beteuerte der Meister, dass der Sturz des Glockenturms doch nicht auf seine Hall- und Klangstudien zurückzuführen sei, dass
das Glasglockentheater, sowie eine akustisch-magische Verbindung zwischen den Bewohnern der Stadt von besonderem Nutzen seien, die letztere vor allem
jetzt, vor dem angesagten Weltuntergang.
Auch hier dient "Weltuntergang" wieder als neuer Link zu einer anderen Stelle. Man sieht, dass somit das Werk sehr komplex und umfangreich werden kann, der Leser aber auch nicht unbedingt alle Wegen gehen muss, bzw. die Wege in anderer Reihenfolge gehen kann. Diese Werke können auch, wenn man sie mehrmals liest, immer wieder leichte Bedeutungsunterschiede mit sich bringen.
Natürlich ist der Autor nicht nur an Texte gebunden, und kann somit auch anstatt bloßer Textstellen Bilder, Videos, Musik etc. einbinden, um seine Vorstellungen zu verdeutlichen.
Eine dritte Art von Literatur wird "Tree-Fiction" genannt. Dabei handelt es sich um eine Schreibtechnik, die sehr stark verzweigt ist, wie der Name schon sagt, und dem Leser sehr viele Optionen lässt.
Der Autor schreibt einen "interaktiven" Text, d.h. der Leser bestimmt aktiv das Handeln der Personen. Er kann somit einen eigenen Weg gehen und die Geschichte nach seinen Wünschen beeinflussen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, sich für eine Handlungsweise der Hauptperson in einer Situation zu entscheiden (sie tötet ihn/sie tötet ihn nicht) und so als Leser in den Verlauf der erzählten Handlung einzugreifen, oder auch über Eigenschaften der Umwelt zu bestimmen (da ist eine Mauer/da ist keine Mauer), also die Welt, in der sich die Handlung abspielt, seinen Wünschen anzupassen.
Diese Methode ist zwar sehr reizvoll für den Leser, stellt den Autor jedoch vor mehrere Probleme:
Bei einer konsequenten Durchführung und Entwicklung unabhängiger Handlungsebenen, steigern sich die Komplexität und der Umfang in ein Unendliches, das der Autor nicht mehr bewältigen kann. Versucht er hingegen die unterschiedlichen Handlungsstränge am Ende seines Werkes wieder zu vereinen, reduziert er die Entscheidungsmöglichkeiten erheblich und nimmt somit einen Teil des Reizes.
Hierbei sind dem Leser kaum noch Grenzen gesetzt, und er kann bei jedem Lesen eine neue Handlung erleben. Ähnlichkeiten zu Fortsetzungsgeschichten sind sehr deutlich zu erkennen, jedoch kann hier der Autor immer noch seine Intention verwirklichen, wenn er z.B. alle Möglichkeiten in einer tragischen Handlung enden lässt.
Eine vierte, utopische Umsetzung, die von einigen "Extremen" gefordert wird ist, dass Internetliteratur auch vom "Internet", also von Computern geschaffen wird. Es gibt bereits Versuche, Computer Literatur "herstellen" zu lassen, bisher haben diese jedoch noch keine nennenswerten Ergebnisse gebracht.
Klarer Vorteil wäre sicher, dass man kaum noch Grenzen für die Größe eines Werkes hätte, da ein Computer nur einen Bruchteil der Zeit eines Menschen benötigt.
Andererseits kann ein Computer wohl nie die Emotionen und Bedürfnisse beschreiben, wie dies ein Mensch kann und es würde der Literatur wahrscheinlich an "Tiefe" und Niveau fehlen.
Ungefährer Umfang im Internet und Verbreitung
Allein schon aus der Entwicklung des Internets heraus, überwiegen momentan die linearen Texte eindeutig. Niemand kann über dieses Verhältnis Zahlen nennen, da täglich, vielleicht sogar stündlich eine Veränderung eintritt. Im Internet stellen diese Hypertexte noch eine deutliche Minderheit dar und bis auf vereinzelte Wettbewerbe ("Die Zeit" veranstaltete einen solchen) ist solche Literatur fast nur für Insider ein Begriff.
Es gibt zwar vereinzelte Seiten im Netz, die auf solche Schriftsteller verweisen, doch sind dies meistens "Hobby" - Autoren, deren Werke man kaum eine netzübergreifende Bedeutung beimessen kann.
Vertrieben werden die Werke von bekannteren Autoren nicht über das Internet, da hier keinerlei Urheberrechte geschützt werden können. Statt dessen kann man diese Romane auf CD ROM’s bestellen und dann "lesen". Hier muss man anfügen, dass dadurch jedoch der ursprüngliche Charakter, einer vollkommen unbegrenzten Informationsvielfalt zu erlangen, erheblich abgeschwächt wird. Oliver Gassner stellte eindeutig fest, dass nur ein sehr kleiner Kreis dieser Hypertextautoren in der Lage ist von den Einnahmen durch diese Literatur zu leben. Die meisten sind immer noch von "konventionellen" Romanen bzw. Veröffentlichungen in Magazinen abhängig. Folglich muss man diese Gattung noch als sehr am Anfang ihrer Entwicklung sehen, da die professionellen Autoren nur bedingt ihre Zeit investieren können und "Hobby" – Autoren nur selten in der Lage sind Werke zu veröffentlichen, die die Literatur entscheidend weiterentwickeln oder etablieren könnten.
Analyse eines Hypertextes:
An dieser Stelle meiner Facharbeit möchte ich ein Werk der Hypertextliteratur analysieren. Dazu habe ich "THG – Treibholzgestaendnisse" von Stefan Alexe ausgewählt, das bei einem Internet – Literaturwettbewerb der Zeitung "Die Zeit" mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden ist. Hauptsächlich möchte ich mich auf die Verwendung von "Links" konzentrieren, um darzustellen, inwieweit diese Literatur aufwerten oder nur "erschweren".
Dazu habe ich anhand einer Grafik jegliche Verbindungen innerhalb der Arbeit dargestellt, um somit die "Vernetzung" einer Seite mit einer anderen deutlich zu machen.
Kurze Erklärung der Grafik:
Rechtecke sind Seiten mit verschiedenem Inhalt, den ein kurzer Titel zusammenfasst. (Jegliche der Original - Seiten befinden sich im Anhang) Die Pfeile stellen die Links dar, wobei sie auch gleichzeitig die Richtung der "Sprünge darstellen; Doppelpfeile symbolisieren die Möglichkeit sich in beide Richtungen zu bewegen.
Rechtecke sind Seiten mit verschiedenem Inhalt, den ein kurzer Titel zusammenfasst. (Jegliche der Original - Seiten befinden sich im Anhang) Die Pfeile stellen die Links dar, wobei sie auch gleichzeitig die Richtung der "Sprünge darstellen; Doppelpfeile symbolisieren die Möglichkeit sich in beide Richtungen zu bewegen.
Die beiden Rechtecke mit dem Titel "e-Mail" zeigen, dass man aus dem Werk heraus e-Mails an den Verfasser versenden kann, um seine Meinung, Verbesserungen etc. weiterzugeben. Der durchgestrichene Kreis mit dem Titel "Worte" stellt einen Sprung dar, der absichtlich an ein nicht existierendes Ziel führt.
Betrachtet man die Links genauer, kann man sie in mehrere Klassen untergliedern: Einmal findet man häufiger "Sackgassen", also Links, die nur zu einer weiteren Seite führen, ohne dem Leser die Möglichkeit einzuräumen innerhalb des Textes wieder seinen "Rückweg" anzutreten. Als Leser muss man von einer solchen Stelle ausgehend mit Hilfe seiner Internet-Software einen "Schritt" zurückgehen, um weiterzulesen. Beispiele hierfür sind "Überraschung", "Worte" ...
Eine weitere Gruppe, die Größte Gruppe sind die Links, die man sehr gut mit "Einbahnstraßen" vergleichen kann, da man sich innerhalb ihrer nur in eine Richtung bewegen kann und somit vom Autor gewollt gelenkt und geleitet wird. Zwar gehen diese Links über mehrere Stationen, bis zu einem Ende, doch findet man an ihrem Ende erstaunlicherweise keine Möglichkeit direkt wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Vielmehr ist der Leser gezwungen den gesamten Weg wieder mit seiner Internet-Software in umgekehrter Richtung zu beschreiten und jegliche Seiten noch einmal zu sehen bzw. zu überfliegen. "Bilder", "Clemens" stellen hierfür Beispiele dar.
Als letzte Gruppe findet man noch Links, die zwei Seiten in beide Richtungen miteinander verbinden, also dem Leser die Möglichkeit einräumen sofort und ohne Umwege wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren. Diese Sorte, findet man jedoch nur zwischen den drei Kapiteln, und "Treibholzgespräche" – "1.Kapitel".
Anhand des zweiten Kapitels möchte ich die Verbindung zwischen den Links, und dem Inhalt der Seiten weiter verdeutlichen:
Der erste "Sprung" geschieht über die Aussage "still lauschenden Auditorium" die den Leser über einen internen Querverweis zu einer Seite bringt, innerhalb derer das Auditorium näher definiert wird. Zu Beginn findet man dort eine bloße Aufzählung von Personen, wobei Clemens, und sein Verhältnis zu der Tochter des Signores näher erläutert werden. Diese Details werden in Klammern gesetzt und in die Aufzählung eingereiht. Weiterhin auffällig ist, dass dreimal "ein Bauer" wiederholt wird, was darauf schließen lässt, dass der Autor ein sehr genaues Abbild schaffen, und den Eindruck einer Beschreibung von Tatsachen erwecken will. Am Ende dieser Seite findet noch ein kurzer Dialog statt, der die Wichtigkeit des Vortrags unterstreichen soll.
Ein Bauer: "Woow!"
Die Zofe: "Schschscht!!!"
Auch hier kann man wieder feststellen, dass versucht wird ein möglichst exaktes und realistisches Bild dem Leser vor Augen zu führen und somit die Glaubhaftigkeit zu unterstreichen.
Gezwungenermaßen begibt man sich von dieser Seite wieder auf die Seite "Kapitel 2" zurück und bedient sich des nächsten Links zu "Bilder". Diese nächste Seite hat nicht die Funktion wieder etwas zu erklären, sondern stellt vielmehr den Zeitfluss innerhalb des Werkes dar. Der Link symbolisiert somit einen Einschub in die Rede des Meisters und ab dieser Stelle findet eine weitere Handlung statt. Während der Meister noch seinen Satz vollendet, wird eine zweite Handlung über die Seite "Bilder" aufgebaut und weiterentwickelt. Der Frosch beginnt ab diesem Zeitpunkt über seine Erlebnisse zu berichten und erzählt von Spinnen in diesem Röhrensystem. Sehr offensichtlich spielt der Autor hier mit dem Begriff "Netz", das er einmal als Synonym für das Spinnennetz und ein anderes Mal für "Internet" einsetzt.
Der Frosch erzählt über seinen Dialog mit einer Spinne, doch werden sobald man dem nächsten Link folgt, anstatt des Frosches ein Mensch und eine Spinne als Kommunikationspartner dargestellt. Dabei scheint der Mensch ein Opfer der Spinne zu sein und versucht sich immer wieder durch Hilfeschreie zu retten. ("Zu Huelfe") Innerhalb dieses Dialoges findet man sehr interessante Mittel, die der Autor benutzt, um seine Intention dem Leser näherzubringen. Als erstes findet man die Wortschöpfung "weg=laufen", die dadurch auffällt, dass der Autor bewusst das Wort durch ein "=" trennt und somit den zweiten Sinn schafft, dass "weg" von der Spinne nur durch "laufen" möglich sei. Weiterhin betont er diese Situation dadurch, dass er die ersten vier Zeilen in Gedichtform darstellt, innerhalb derer sich jedoch nur der zweite und der vierte Vers reimen. Diese "Bruchstücke", die durch eine Ellipse im vierten Vers unterstützt werden, zeigen deutlich auf die hier vorherrschende Disharmonie.
Meiner Meinung nach stellt die Spinne hier das Internet dar, aus dem sich der Mensch nicht mehr befreien kann, was auch durch das Wortspiel der Spinne deutlich wird, da sie dem Menschen vorwirft nicht "weben" zu können. Folglich kann der Mensch sich nicht im Netz der Spinne zurechtfinden, er hat nicht ihre Eigenschaften und Fähigkeiten. Zerlegt man das Wort "weben" kommt man zu einer zweiten Bedeutung "web-en". "Web" ist eine Abkürzung für das "World Wide Web" (WWW) und "weben" ist somit ein Kunstwort, das besagt, nicht die Fähigkeit zu besitzen im Internet zu bestehen.
Der Mensch wendet sich nach dieser Aussage von der Spinne ab und flieht vor ihr. Dieses Fliehen wird noch unterstrichen, da ein Link angelegt wurde, der mit dem Namen "Exit" versehen wieder zum Ausgangspunkt zurückführt, somit den Leser auf ihm bekannten Wegen vor der Orientierungslosigkeit rettet.
Begibt man sich wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem zweiten Kapitel, und folgt von dort dem nächsten Link, der sich innerhalb der Rede des Meisters befindet, so erhält man wieder detailliertere Informationen bezüglich der Hauptperson Clemens. Dabei sinniert Clemens über seine Liebe zu der Tochter des Signores, Panazee, und erläutert, dass ihr Name allein schon in der Lage ist, Gegenstände zu weihen und somit zu etwas Heiligem zu erhöhen. Er bedient sich einer Antithese, um seinem Wunsch nach ihr Ausdruck zu verleihen, die besagt, dass man Schmerzen und Leiden eingeht, nur um dann wieder in den Genus der Heilung zu kommen. Somit ergibt sich für den Leser die Konsequenz, dass seine Liebe zu Panazee mit großen Problemen und seelischen Schmerzen verbunden ist, er ihr jedoch nicht widerstehen kann, fast ihr gegenüber abhängig ist.
Folgt der Leser von hier dem Link, der über ihren Namen verknüpft ist, so gelangt er zu einer Seite, innerhalb derer Clemens aus einem Buch zitiert und somit seine Situation zu verdeutlichen versucht. Dadurch, dass von hier ein Link zu den vorher behandelten Spinnen existiert, und in dem Zitat "Gift" erscheint, wird durch diese Seite der Spinne noch eine Bedeutung zugeschrieben, da sie jetzt mit der Bedeutung der "Liebe" verbunden wird. Sobald man sich in ihrem Netz befindet, kann man kaum noch entkommen, es ist jedoch auch fast unmöglich ihrem Netz zu widerstehen. Noch einmal wird an diesem Punkt die Gefahr verdeutlicht, die von dem Netz ausgeht.
Als interessant ist zu werten, dass man direkt von dieser Seite wieder zum zweiten Kapitel gelangen kann, somit die Folgeseiten in ihrer Bedeutung herabgesetzt werden, da sie nicht erreicht werden müssen. Begibt sich der Leser trotzdem dorthin, erreicht er eine Seite namens "Register", die vollkommen in Englisch geschrieben ist und den Leser darauf aufmerksam macht, dass registrierte Benutzer in den Vorzug kommen monatlich neue Informationen über die Geschichten zu erhalten.
Auch wird dem Leser die Möglichkeit eingeräumt über e-Mail mit dem Verfasser in Kontakt zu treten, um sich zu registrieren. Auffällig ist, dass die Sprache wechselt, das Thema sich von Liebe zu Profit und Geld verändert, und dem Leser keine Zeit zu Umstellung eingeräumt wird. Weiter unterstützt wird dieser Effekt dadurch, dass der Link mit den Worten "was noch nie ein Mensch vernommen hat!" gekoppelt ist und somit das Interesse und die Neugierde des Lesers wecken, ihn jedoch dann völlig enttäuscht.
Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um einen ironischen Vergleich mit anderen Angeboten im Internet, die dem Leser eine bestimmte Anzahl von Informationen kostenfrei zugänglich machen, ihm jedoch dann das Essentielle verwehren, bzw. nur gegen Gebühren freigeben. Somit könnte man diese Entwicklung innerhalb der Seiten als Kritik an der Kommerzialisierung der Informationen und des Wissens werten, da hiermit eine effiziente Nutzung des Internets erschwert wird. Dieser Ansatz wird auch dadurch unterstützt, dass immer wieder die Gefahr betont wird, die das Internet darstellt, da man sehr lange suchen muss, ohne dann zu einem nennenswerten Ergebnis gelangt zu sein.
Begibt man sich zurück, auf die Seite "Clemens", um dort noch dem letzten Link zu folgen, werden auch die vom Meister dargestellten "Röhren" mit einem Sinn verknüpft, da endgültig sicher ist, dass es sich hierbei um das Internet handelt. Ein Indiz für diese Vermutung ist die ironisch verwendete Aussage "die unbegrenzten Möglichkeiten", die sehr oft in Kombination mit dem Internet gebraucht wird. Dieses Bild stellt dar, dass sobald man den Wegen des Internets folgt, man sich unweigerlich im Kreis dreht und am absoluten Anfang wieder beginnen muss. Diese Prophezeiung zeichnet sich dadurch ab, dass sobald der Leser den Link "anklickt", er wieder zu der Seite "Treibholzgeständnisse" transportiert wird und von vorne beginne muss. Der negative Charakter dieses "Röhrensystems" wird noch durch das Verb "bezahlen" unterstrichen.
Kehrt der Leser nun zum "2. Kapitel" zurück bleibt ihm nur noch ein einziger Link mit der Bezeichnung "Damit diese Nachricht oder was auch immer zu der Person ankommt,".
Auf der folgenden Seite "Nachricht" wird das neue System von allen ausprobiert und als zufriedenstellend beurteilt. Der Meister hält noch eine "Überraschung" bereit, die einen weiteren Link darstellt. Er erklärt die Grundidee seiner Entwicklung, die darauf basiert, dass ein einzelnes "gutes" Teil in der Kombination mit mehren dieser Art nur noch besser sein kann.
Doch schon im darauffolgenden Satz wird mit Hilfe von drei Links diese Theorie widerlegt:
Man folgt dem ersten Link, der das Resultat eines Rohres darstellt. Der Leser gelangt auf eine Seite mit dem in großer Schriftgröße dargestellten Text "Dies is äh Story." Folgt der Leser den beiden anderen Links, die das Ergebnis des kombinierten Systems aufzeigen, so erscheint jeweils eine Seite, die in mehreren Unterfenster exakt den selben Slogan darstellt. Hiermit zeigt der Autor, dass lediglich die Quantität erhöht wird, nicht jedoch die Qualität des Resultats. Auch hier kann man wieder eine Kritik, bzw. das Infragestellen des Internets ableiten, da der Autor einzelnen Netzwerken einen Sinn zuschreibt, die Kombination jedoch nur das bloße Wiederholen hervorbringt. (aus rein technischen Gründen ist es mir nicht möglich diese beiden Seite auszudrucken)
Als sehr auffällig ist noch zu werten, dass der Autor den Leser auf diese Situation aufmerksam macht, da er vor die beiden letzten Links den Ausruf "- vorsicht, Falle! –" stellt, und somit den Leser gezielt argwöhnisch macht.
An dieser Stelle möchte ich noch kurz auf weitere interessante Stellen innerhalb des Werkes aufmerksam machen:
Von der Seite "3. Kapitel" ist vom Autor gewollt ein Link gesetzt, der auf einen nicht existenten Server verweist, und somit eine Internet – Fehlermeldung hervorruft. Diese entsteht dem Autor zufolge dadurch, dass sich Clemens aufgrund seiner unglücklichen Liebe in die Leitungen "warf" und sich noch immer dort befindet. ("warf sich durch die Leitungen") Diese Erklärung erinnert sehr stark an alte Texte, in denen unglückliche Menschen als Spuk zurückgekehrt sind, um so auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Als letztes möchte ich noch das "Nachwort" analysieren, da hier sehr sarkastisch Parallelen zu realen Welt gezogen und an das Internet angepasst werden. Die Aussage "Batterien und Webweiser in diesem Hypertextmarkupchaos werden nicht mitgeliefert." ist parallel zu einer Gebrauchsanweisung eines technischen Gerätes entworfen, wobei "Webweiser" ein Kunstwort darstellt, das noch einmal verdeutlicht, dass eine Orientierung im Internet kaum möglich ist. "Don't try this at home!" ist normalerweise eine Aussage, die im Fernsehen gemacht wird, wenn eine gefährliche Handlung gezeigt wird, bei der man davon ausgehen muss, dass Zuschauer ihre Gesundheit riskieren würden, wenn sie zu Hause einen solchen Versuch wiederholen würden. Übertragen auf das "Hypertextmarkupchaos", zeigt der Verfasser, dass auch hier, der bloße Kontakt mit dem Internet, gefährlich werden kann und dieser nur von Profis hergestellt werden sollte.
Allgemein handelt es sich hier um einen Hypertext, der kritisch Stellung zum Internet nimmt und zu dem Schluss kommt, dass das Netz eine Gefahr darstellt, wenn man als "Laie" versucht damit umzugehen.
Persönlich bin ich mir nach Analyse dieses Textes nicht sicher, ob Hyperlinks die Qualität verbessern, bzw. eine Daseinsberechtigung haben. Jegliche Informationen die über Links weitergegeben werden, könnten auch durch einfache Einreihung in den Handlungsverlauf ersetzt werden. Somit ist die Notwendigkeit von Links sehr fragwürdig, obwohl an einigen Stellen die direkte Verbindung zu einem Begriff eine Wiederaufnahme der vorherigen Resultate vereinfacht.
Weiterhin vermisse ich interne Vernetzung in dem Werk, da der Leser kaum ohne die vorhergegangen Seiten die Entwicklung verstehen kann, somit aber wieder an eine lineare Lesefolge gebunden wird.
Meiner Meinung nach sollte es eher möglich sein, von einer Seite aus fast jegliche darin vorkommende Begriffe durch Links zu erfassen, um somit vollkommen "frei" zu lesen. Ich räume ein, dass dies natürlich die Arbeit des Autors erheblich erhöhen würde, jedoch nur so der endgültige Schritt in einen Hypertext gegangen werden kann.
Positiv ist zu vermerken, dass der Anspruch den die Literatur an sich selbst stellt, ein modernes Thema, bzw. das Internet und alle damit verbunden Aspekte, zu bearbeiten, erfüllt. Hierbei stellt sich ein weiteres Problem, da vom Leser ein großes Wissen an Fachkenntnissen verlangt wird, um überhaupt in der Lage zu sein alle Symbole zu erfassen.
Abschließend muss vermerkt werden, dass dieses einzelne Beispiel natürlich nicht verallgemeinert werden kann/soll und man somit auch immer wieder auf Ausnahmen stoßen kann. Doch denke ich, dass hier durchaus eine durchdachte Umsetzung der Theorie in die Praxis stattgefunden hat und somit der zweite Platz bei dem Internetliteraturwettbewerb zu rechtfertigen ist.
Diskussion "Buch vs. Hypertextliteratur"
Direkter Vergleich der Vorteile bzw. Nachteile beider Medien
Durch den stetig voranschreitenden Ausbau des Internets, von dem momentan schon sehr viele Bereiche des alltäglichen Lebens erfasst sind, wird immer häufiger die Frage laut, inwieweit das Buch überhaupt noch eine "Daseinsberechtigung" besitzt und nicht jegliche Informationen digital weitergeben werden sollten.
In der folgenden Erörterung möchte ich Vorzüge und Nachteile gegeneinander abwägen und abschließend eine Resumé ziehen.
Die in diesem Streit vorgebrachten Argumente beginnen meistens mit der einfacheren Handhabung von Büchern, also der Möglichkeit ein Buch fast überall hin mitnehmen zu können, während man bei Hypertextliteratur an einen Computer / Laptop gebunden ist. Weiter unterstützt wird diese Aussage dadurch, dass ein Buch auch weit belastbarer ist, da es eventuelle Schläge, Stürze, Verschmutzungen ohne größere Qualitätsverluste hinnehmen kann, während die Elektronik einer ständigen Pflege bedarf. Somit zielen die Punkte auf die unbestreitbare "Abhängigkeit" der modernen Texte von ihren Medien, so dass es unmöglich wäre einen Hypertext ohne Computer zu lesen, das Buch jedoch auf Hilfsmittel verzichten kann.
Von diesem sehr praktischen Beispiel ausgehend, wird auch sehr häufig die fehlende Ästhetik oder die Kälte und Ausdruckslosigkeit von Computern bemängelt, da ein in Leder gebundenes Buch weit ansprechender sei als ein graues Gehäuse.
Diese oberflächlichen Gründe allein, können doch aber nicht allein das Buch rechtfertigen. Erstaunlicherweise findet man jedoch kaum noch ernstzunehmende Kommentare, da man sich häufig lediglich auf das Argument des niedrigen Niveaus der Hypertexte beruft. Hier muss man jedoch berücksichtigen, dass sich dieses neue Medium noch am absoluten Anfang seiner Entwicklung befindet, und noch den sehr ausgeprägten Charakter eines Experimentiergebiets innehat.
Statt dessen sollte man sich die Tatsache bewusst machen, dass durch das Internet die Möglichkeit gegeben wird sich als Autor zu betätigen. Somit ist hier die "Befreiung" der Autoren verankert, da heute niemand mehr an einen Verlag gebunden ist und vollkommen unabhängig veröffentlichen kann. An dieser Stelle möchte ich ein Zitat einfügen, das die Funktion der Schreibmaschine begründet, doch noch vielmehr als Rechtfertigung der Internetliteratur verstanden werden kann, aufgrund der sich hier anbietenden Parallelen:
"die Schreibmaschine war der erste Schritt zur Demokratisierung der Edition. Die Mikro - Edition (PC und Drucker am Arbeitsplatz) geht noch weiter. Denn Sie stellt jede Form des Informationsmonopols in Frage, bis hin zum Konzept der 'öffentlichen Meinung'. Insofern als Daten instantan reproduziert und verbreitet werden können, können öffentlich-rechtliche und staatliche Instanzen nicht länger für sich das alleinige Recht beanspruchen, Informationen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu kontrollieren. Aus diesem Grund sind Photokopierer und Schreibmaschinen in totalitären Ländern verboten. Wir wissen heute, dass Macht und Autorität vom Publikationsmonopol abhängen." (Schriftgeburten, S. 164)
Folgt man diesem Gedanken noch weiter, ergibt sich, dass jedem Mensch die Möglichkeit eingeräumt wird Schriften zu veröffentlichen, somit das Internet und seine Literatur immer mehr auch als "Spiegel der Gesellschaft" zu betrachten ist. Büchern hingegen kann man vorhalten, dass die darin präsentierten Meinungen nur Teilen der Gesellschaft entsprechen, sie somit von einer Elite verfasst wurden.
Ein weiterer direkter Vorteil ist, dass man sofort eine riesige Leserschaft erschließen kann, somit Denkanstöße, geistige Revolutionen sehr viel leichter verbreitet werden und folglich das Publizieren an sich auf einen banalen Schritt reduziert wird.
Betrachtet man Hypertext an sich, so stellt man sehr schnell fest, dass die Beschränktheit auf bloße Texte entfällt, da digital auch Musik, Videos, Animationen etc. eingebunden werden können, somit das Darstellen komplexer Strukturen oftmals auf einfachste Weise möglich ist. Gegen diese Aussage spricht, dass das Vernetzen nur im Internet unbegrenzt möglich ist, somit eine Abhängigkeit vom Internet hervorgerufen wird. Zwar werden Hypertexte auch auf CD-ROM’s verkauft, doch können rein technisch Links nur innerhalb dieser CD bestehen, und somit ist der Leser an lokale Informationen gebunden.
Trotz der oftmals starken Kritik an Computern, sehen viele Menschen diesen als Synthese zwischen Fernseher und Buch, da hierbei eine Reduzierung der Gehirnarbeit, wie beim Fernsehen, nicht stattfindet, andererseits die Informationen weit besser aufbereitet sind als im Buch, somit leichter aufzunehmen sind. Die Theorie, dass das Lernen mit Hypertexten vereinfacht werde, wird noch durch einen andern Gedankengang gestützt. Hierbei geht man davon aus, dass der Leser nicht mehr an das lineare Muster von Büchern gebunden ist, vielmehr nach eigenen Vorstellungen lesen kann. Als Konsequenz sei dieses Medium sehr viel offener dem Leser gegenüber und somit leichter zu erschließen. Durch diesen individuellen Lesefluss werde das Lernen erleichtert, da man sich selbst Informationsnetze schaffe, die dann einfacher in unser Gehirn zu übernehmen seien, da dieses ebenfalls mit Verknüpfungen arbeite.
Auf eine kurze Formel reduziert heißt das, dass es erheblich leichter ist neue Netzwerke in bestehende Netzwerke zu integrieren. Ein Gegenargument ist natürlich, dass man bei dieser vernetzten Suche erheblich mehr unkontrollierte, unnütze Informationen aufnehme, als bei der traditionellen und weiterhin ein größeres Maß an Energie investiere, die nicht effektiv genutzt werden könne. Zusätzlich kann sehr leicht das "lost in space" Gefühl aufkommen, also eine Orientierungslosigkeit des Lesers, da er den Überblick über seinen Standpunkt verliert und nur sehr schwer, wenn überhaupt noch einmal zu seinem Ausgangspunkt zurückkehren kann.
Dieser Punkt schafft die Basis für das folgende Argument, dass nur Personen mit guten Vorkenntnissen einen wirklichen Nutzen aus dem Internet ziehen können, da Laien hilflos vor der Informationsflut stehen, ohne damit umgehen zu können. Dieses Argument kann ich persönlich nicht bestätigen, da ich mich auch ohne Handbücher oder "Guides" in das neue Medium eingearbeitet habe und trotzdem nicht an der Informationsvielfalt scheiterte.
Diese Informationsfülle wird dadurch hervorgerufen, dass es kaum die Möglichkeit gibt zu zensieren, und somit unkontrollierbare und unbegrenzte Verbreitungsmöglichkeiten herrschen. Auch muss diese Tatsache von beiden Seiten betrachtet werden, da einerseits in totalitären Systemen eine Zensur wegfällt, somit im Internet die absolute, vielleicht die einzige überhaupt, Meinungsfreiheit existiert. Diese Situation ermöglicht es aber auch Personen gezielt an einer Kontrolle vorbeizugehen, somit ihre oftmals kriminellen Betätigungen ungehindert fortzusetzen.
Meine beiden letzten Punkte sind das Urheberrecht und die Integrität der Texte. Zu Copyright – Bestimmungen kann man leider nur sagen, dass es keine Möglichkeit gibt seine Arbeit zu schützen und somit der Diebstahl von Ideen und Gedanken nicht zu vermeiden ist.
Der Wahrheitsgehalt der Texte kann verständlicherweise auch hier nicht sichergestellt werden, da niemand die genauen Absichten der Autoren kennt, bzw. deren Recherchen überwacht. Im Gegenzug kann man bei Büchern auch nicht davon ausgehen, dass immer die Integrität gewahrt wird.
Meiner Meinung nach stellt das Internet eine Konkurrenz zu fast allen bisher dagewesenen Medien dar, da es alle in sich vereint und somit die "totale" Kommunikation ermöglicht.
Auf längere Sicht, wird das Netz auch dem Buch einen erheblichen Teil seiner Popularität nehmen, da die Informationsbeschaffung und das Publizieren erheblich vereinfacht und beschleunigt werden. Andererseits muss ich persönlich gestehen, dass mich die Hypertextliteratur nicht vollkommen überzeugen kann, was aber sicherlich auch damit zusammenhängt, dass ich nicht gewöhnt bin den "Pfad" innerhalb von Büchern zu verlassen und ungehindert durch die Kapitel zu "springen". Zwar sehe ich in den Links eine Erweiterung des Repertoires der Autoren, doch machen diese alleine aus durchschnittlicher Literatur noch keine Bestseller und ihr Einsatz ist nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll.
Ob Hypertextliteratur das Lineare ablösen wird, ist kaum vorherzusagen, aber es ist mit Sicherheit eine Bereicherung.
Probleme bei der Ausarbeitung:
Erfreulicherweise traten während der Bearbeitung kaum Probleme auf, da die Autoren sehr aufgeschlossen, und mir mit ihren zügigen Antworten eine große Hilfe waren.
Wie aus der Arbeit ersichtlich ist, war es schwer einen Ansatzpunkt für die Informationen zu finden, aber nach einem recht kurzen Zeitraum des Suchens fand ich einige "Angelpunkte" für die Recherche.
Leider blieb auch mir das "lost in space" Gefühl nicht erspart, denn oftmals war ich mir nicht sicher, ob ich mich nicht im Kreis drehe.
Die Geschwindigkeit innerhalb des Internets war häufig extrem gering, so dass lange Wartezeiten entstanden, die eine weitergehende Suche fast ausschlossen.
Einerseits interessant, andererseits sehr mühsam war die Tatsache,dass ich "Neuland" betrat, und etwas zu dokumentieren versuchte, das bisher noch kaum analysiert wurde und ich somit auch wieder zu einem "Pionier" wurde.
Anhang:
Quellen:
- "Dokumentation zu Hypertext " / unbekannter Autor
- E-Mails mit Oliver Gassner und Michael Joyce
- "Universalmedium Internet - das Ende der Buchdruckkultur? " / Prof. Dr. Bernd Scheffer
- "Verlegen im Netz " / Vittorio E. Klostermann
- "Netzliteratur - (k)eine Definition " / Regula Erni
- "Die Poesie soll von allen gemacht werden!
Von literarischen Hypertexten zu virtuellen Schreibräumen der Netzwerkkultur" / Heiko Idensen
- "Schreiben/Lesen als Netzwerk-Aktivität
Die Rache des (Hyper-) Textes an den Bildmedien " / Heiko Idensen"Textualität fiktionaler Texte und Hypermedia " / Stephan Walter und Aljoscha Burchardt