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Sterne der Hoffnung

Ermutigendes Projekt der Schulseelsorge am Wilhelm-Erb-Gymnasium, Winnweiler

Nicht schlecht staunten nahezu alle Schüler*innen, Lehrer*innen und Bedienstete* des Wilhelm-Erb-Gymnasium in Winnweiler, als sie am 25. November in die Schule kamen: Aus einem als ganz normal erwarteten Schultag war für sie ganz überraschend ein besonderer Tag geworden, den sie so nicht erlebt hatten: Wo immer sie hinschauten, hingen unübersehbar Sterne an Wänden, Fenstern, von der Decke in Fluren, Treppenhäusern, Pausenhallen…

 

Die Idee dazu hatte Judith Moos, Fachlehrerin für Katholische Religion und Geschichte, die auch als Schulseelsorgerin wirkt. „Ich wusste aus den letzten Jahren, dass Frühschichten und ein Advents-Gottesdienst in der Schulgemeinschaft als wertvoll und bereichernd angenommen wurden. In diesem Jahr können wir solche zusätzlichen Zeiten wegen der Corona-Pandemie nicht gestalten. Aber gerade wegen ihr war es mir wichtig, ein Zeichen zu setzen“, erklärt sie. „Denn Schule ist nicht nur ein Lebensort, an dem viele Menschen mit ihren Fragen, Sorgen und Nöten zusammen kommen, sondern bewusst auch ein Segensort: Hier möchte ich als Glied der Kirche für den ganzen Menschen präsent sein.“

So hat sie sich zunächst mit dem Schulleiter OStD Schäfer in Verbindung gesetzt und nach dessen uneingeschränkter Zustimmung und großzügiger Unterstützung einen Schüler-Jahrgang zur Mitarbeit motivieren können. „Für jedes Mitglied der Schulgemeinschaft – und dazu zählen wir ausdrücklich auch die Reinigungskräfte, Hausmeister und Sekretärinnen – wurde ein Stern ausgeschnitten und aufgehängt.“

 

 

Für die Schulseelsorgerin ist dies ein „in dieser Zeit angebrachter Ausdruck, wie Schulseelsorge gelingen kann“. In Abwandlung oder Übersetzung eines bekannten Bibelwortes gilt für sie: „Schulseelsorge ist das Salz der Schule“, gibt der Schule im Alltag aber eben auch bei besonderen Anlässen ihre Würze, ihren Geschmack. Ob die Sterne nun salzig schmecken oder puderzucker-süß oder nach einem weihnachtlichen Gewürz: das ist weniger wichtig. „Meines Wissens hat noch keiner an den Sternen geleckt.“ Aber mit den Augen wurden sie schon verkostet – das zeigen die vielen Rückmeldungen, die auf diese Aktion gleich am ersten Tag gegeben wurden.

 

Dass nun andere Schulseelsorger*innen diesem Beispiel folgen wollen, erfreut die junge Seelsorgerin doppelt: „Wir werden als Schulseelsorger*innen gerade jetzt gebraucht. Die Pandemie macht uns allen das Leben schwer – da ist es wichtig, dass wir Lichtblicke und Hoffnungszeichen setzen.“

Zugleich hofft sie, dass diese Aktion einmalig bleiben kann: Nächstes Jahr würde sie viel lieber mit den Schülerinnen und Schülern wieder Frühschichten gestalten.

 

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