Smart City — Expertenvortrag des Fraunhofer-Instituts

Im Zuge unseres Themas „Stadtgeographie“ durften wir, der Erdkunde LK der MSS13 von Frau Krolla, in einem Vortrag des Fraunhoferinstituts IESE aus Kaiserslautern am Freitag (29.09.23) mehr zum Thema „smart city“ erfahren. Die Referentin Frau Müller, welche zunächst Stadtplanung studiert hat und nun beim Fraunhoferinstitut arbeitet, knüpfte damit thematisch an unsere vorherigen Schulstunden über die „Stadt der Zukunft“ an. Sie gab uns einen ausführlichen Einblick darin, wie das Institut eine smart city definiert, welche Ziele dabei verfolgt werden, welche Projekt zur Umsetzung verhelfen sollen und welche Herausforderung es zu bewältigen gilt. Zunächst erklärte sie uns, dass der Wandel in Folge der voranschreitenden Digitalisierung nicht nur die Städte, sondern auch die ländlichen Regionen betreffen wird, weshalb man, wenn von „smart city´s“ gesprochen wird, auch immer den Begriff „smart region“ im Kopf haben sollte. Die Strategie „smart city“ verfolgt laut dem Konzept des Fraunhoferinstituts die ganzheitliche Entwicklung von Städten, um verschiedene Handlungsfelder wie z.B. Mobilität, Gesundheit, Nahversorgung und Verwaltung nachhaltiger zu gestalten. Im Mittelpunkt steht hierbei immer der Mehrwert für den Menschen.  Ein Leuchtturmprojekt, welches diese Strategie in die Praxis umsetzen soll, ist das Projekt „digitale Dörfer“, das bereits seit 2015 eingesetzt wird. Hierbei sollen Herausforderungen durch verschiedene Apps gelöst werden, so können Dorfbewohner*innen leichter kommunizieren, Dorftreffen planen oder Lieferungen von Versorgungszentren miteinander verknüpfen. Eine Idee, um Städte nachhaltiger zu gestalten ist die „15-Minuten Stadt“. Hierbei sollen alle Glieder der Daseinsvorsorge in einem Umkreis von 15 Minuten per Fuß oder mit dem Fahrrad abgedeckt sein. Als Ziele werden eine Dezentralität, Steigerung der Lebensqualität und eine Multifunktionalität angestrebt. Solche Ideen oder Leitbilder stehen aber ständig im Wandel durch diverse Einflüsse wie Pandemien, den Klimawandel, etc. Eine weitere Idee des Instituts, um die zukünftigen Städte und Dörfer zu digitalisieren, ist der sog. „digitale Zwilling“, welcher ein dynamisches und digitales Abbild einer Stadt oder eines Dorfes darstellt. Mit Hilfe von z.B. Echt-Zeit-Monitoring und verschiedenen Messstationen sollen spontane Veränderung direkt wahrgenommen werden, sodass man direkt reagieren kann. Als Beispiel gab Frau Müller die Bewässerung von Grünflächen in den Städten. Messgeräte könnten den Wassergehalt auswerten und genau angeben wie viel Wasser noch benötigt wird. Damit wird auf der einen Seite überschüssiges Wasser gespart, auf der anderen Seite werden Grünfläche bestmöglich erhalten. Auch auf Verkehrsveränderungen wie z.B. Stau und Unfälle könnte durch Umleitungen und Straßensperrungen spontan reagiert werden. Mögliche Szenarien können bereits vorher digital simuliert und überdacht werden. Klingt zunächst mal nach einer sehr guten Idee, doch kommen mit der Umsetzung einige Herausforderung zum Vorschein. Probleme wie die Datenverfügbarkeit, die Integration in bestehende Strukturen und das Einverständnis der Bürger*innen über „so viel Kontrolle“ gilt es für die Angestellten des Instituts zu lösen. Wir bleiben gespannt wie sich unsere Städte und Dörfer in Zukunft verändern werden und bedanken uns ganz herzlich bei Frau Müller und dem Fraunhoferinstitut für die spannenden Einblicke in deren Forschungsarbeiten.

Text: Hannah Fuchs, MSS 13

 

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