„Ich wollte einer von den Elf werden“

Constantin Petry kehrt ans WEG mit einem Klassenzimmerstück zurück

 

Am 23. 04. besuchte das „Junge Staatstheater“ Karlsruhe mit dem Ein-Personen-Stück „Der Schwalbenkönig“ von Stefan Hornbach die 8a und 8b des Wilhelm-Erb-Gymnasiums. Constantin Petry verkörperte Philip Klinger, einen jungen Fußballspieler auf dem Weg zur Profikarriere. Darin lässt er seine letzten Jahre im interaktiven Spiel mit den Schülerinnen und Schülern Revue passieren und stellt sein Leben im Nationalen Leistungszentrum vor. 

Constantin

Bereits während der Schulzeit entwickelt er den Traum von einem großen Fußballer. Als ein Neuer, Timothy aus Ruanda, in die Klasse kommt, nimmt er ihn zum Training mit. Schon bald erweist sich aber Timothy als derjenige mit dem größeren Talent. Obwohl sich beide als „beste Kumpels“ verstehen, fühlt sich Philip zunehmend von Timo bedroht und fürchtet um seinen Platz im NLZ. Timo spürt dies und versichert ihm bei einem Auswahlspiel: „Ich bin immer nur so gut wie du. Wir sind ein Team.“ Tatsächlich gelingt es beiden, ins Internat des Leistungszentrums aufgenommen zu werden. Diese neue Lebensphase ist von extremen Leistungsanforderungen geprägt, die alles andere ins Abseits drängt. So verändert sich unter dem Konkurrenzdruck auch die Beziehung der beiden, die eigentlich eine enge Freundschaft hätte werden können. Philip fühlt sich ständig von Timo beobachtet, bemerkt aber auch, dass Timo nicht mehr schlafen kann. Als Timo schließlich verhaltensauffällig wird, beim Spiel immer mehr „Schwalben“ produziert und auf der Bank landet, gelingt es Philip, ein entscheidendes Tor für die Mannschaft zu schießen. Kurz danach ist Timo verschwunden.

Erst nach Jahren steht Timothy eines Tages wieder vor ihm, erzählt von seinem Studium in Frankfurt und seinem neuen Freund in New York.

Zuschauer 1

Das Theaterstück thematisiert sehr facettenreich, wie man wird, wenn man nur noch an sich denkt. Es erzählt von großer Einsamkeit, die hinter Trainersprüchen wie „Du musst immer weitermachen...“, „... aufgeben verboten...“, „...das Runde muss ins Eckige“ hervortritt. Wenn Timothy am Ende zu Philip sagt „Wertvoll war es mit uns“, dann entwickelt der Zuschauer eine Ahnung davon, dass beide mehr füreinander hätten sein können als Gegner.

Constantin Petry verkörperte die Figur des Philip Klinger für seine Zuschauer äußerst fesselnd. Immer wieder wurden Einzelne in das Stück mit einbezogen, indem sie Liegestützen vorführen, antworten oder auf dem Smart Phone „You never walk alone“ laut vorspielen mussten. 2012 hat C. Petry am WEG Abitur gemacht. Nachdem er jahrelang in der Theater-AG war, absolvierte er eine Schauspielausbildung und ist momentan am „Jungen Staatstheater“ in Karlsruhe tätig. Für ihn war es eine große Freude, zurück an das WEG zu kommen und das Klassenzimmerstück genau in dem Saal zu spielen, in dem er 2012 sein Deutschabitur schrieb. Am Ende wurde er von allen mit großem Applaus verabschiedet.

Benedikt

In der anschließenden Nachbesprechung, die vom Theaterpädagogen Benedict Kömpf geleitet wurde, wurden von den Schülerinnen und Schülern einzelne Themenfelder diskutiert. Vor allem Stereotype und Klischees kamen zur Sprache.

Zuschauer

 Hier noch einmal der Link zur Seite des Staatstheaters Karlsruhe: „Der Schwalbenkönig“.

Einblicke in die privaten Lektürevorlieben unserer Schülerinnen und Schüler


Bereits zum zweiten Mal fand am Wilhelm-Erb-Gymnasium das Schüler-Rezensionsprojekt in Zusammenarbeit mit "TourLiteratur" statt. Diesmal beteiligten sich daran sogar zwei Kurse der Jahrgangsstufe 12. Nach anfänglicher Skepsis war die Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern doch recht groß. Schließlich ging es ja auch darum, Lektüren einmal - entgegen den Lehrplanvorgaben - selbst auszuwählen und sie von den Deutschlehrern lesen zu lassen. Für uns Lehrer stellte dies einen interessanten Einblick in die privaten Lektürevorlieben unserer Schülerinnen und Schüler dar, den man im alltäglichen Unterricht in dieser Weise zu wenig gewinnt.
Das vorliegende Projekt stellt auch eine sinnvolle Ergänzung unserer weiteren Leseförderungsprogramme in der Oberstufe dar. Als Beispiel sei die Aktion "Große für Kleine: Wir lesen vor - überall und jederzeit" der Wochenzeitung "Die ZEIT" und der "Stiftung Lesen" genannt, die wir im November 2004 unterstützt haben. Als positiver Nebeneffekt der Arbeit sollte auch der Erwerb und die Vertiefung sinnvoller (!) Computerkenntnisse erwähnt werden, so der Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen, Strategien zur effektiven Internetrecherche und die Beschäftigung mit leistungsstarken Programmen zur Erstellung von Websites wie z.B. "Dreamweaver MX".

Die Ergebnisse der Arbeit findet man unter www.tour-literatur.de.

Claudia Diedrich und Dieter Rose

Unterkategorien

Große für Kleine. Eine Initiative der Wochenzeitung "Die ZEIT" und der "Stiftung Lesen"

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