"Tagespolitik — einfach gut informiert"
Auch in diesem Schuljahr konnte durch die erneute Unterstützung der Rheinpfalz das mittlerweile fest etablierte und bei den Schülerinnen und Schülern beliebte Projekt "Tagespolitik — einfach gut informiert" zeitnah nach den Sommerferien stattfinden.
 
 
 
Hierbei beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler durch das Lesen von Zeitungsartikeln in mehreren Unterrichtsstunden (Klasse 8-11) im Fach Sozialkunde mit Themen wie z.B. dem Russland-Ukraine-Krieg, dem Zinsentscheid der EZB, den steigenden Wohnungskosten, der schwächelnden Autoindustrie, etc.. Bei der jeweiligen Themenbesprechung wurden neben den fachlichen Inhalten stets auch die Konsequenzen für die eigene Lebenswirklichkeit aufgezeigt, was bei den Schülerinnen und Schülern das politische Interesse weckte.
Text + Foto: A. Krolla
Börsen, Aktien und Co.
 
Am Dienstag den 17.09.2024 haben uns im Rahmen des Sozialkundeunterrichts von Frau Krolla drei Mitarbeiterinnen der Sparkasse Donnersberg besucht. Die beiden 10. Klassen und die gesamte MSS 11 haben daran teilgenommen und erhielten einen informativen Vortrag über Aktien und die Funktionsweise von Börsen.
Gegen Ende der Präsentation erhielten wir die Möglichkeit in Kleingruppen von höchstens vier Personen uns beim deutschlandweiten Finanzwettbewerb  — dem sog.  "Planspiel Börse" anzumelden. Das Planspiel Börse ist ein virtuelles Spiel der Sparkassenverbände, welches uns Schülerinnen und Schüler das Thema Geldanlage und Finanzmärkte näher bringen soll.
Vom Oktober bis Januar haben wir die Aufgabe mit einem Startbudget von 50.000€ (virtuelles Geld) diverse Aktien zu handeln und uns somit fiktiv mit unserer zukünftigen Finanzplanung und der Teilhabe an Kapitalmärkten auseinanderzusetzen. Das Spiel ist als eine Art Wettbewerb aufgebaut und die drei besten Teams der Depotgesamtwertung und der Nachhaltigkeitsbewertung können hierbei hohe Geldpreise gewinnen. 
Text: Johanna Waßner und Emilia Weimann 
Foto: A. Krolla

Siegerfahrt Planspiel Börse

 
Am 21. März 2024 hatten wir (Justin Bonerath, Jonathan Haage und Luis Jennewein) das Vergnügen, als Gewinner des dritten Platzes in der Kategorie Performance des Planspielbörsenwettbewerbs einen informativen Tag in Frankfurt zu erleben. Unter dem Motto "Siegerfahrt Planspielbörse" wurden wir gemeinsam seitens der Sparkasse mit unserer Sozialkundelehrerin Frau Krolla zu einer exklusiven Tour durch die Finanzwelt eingeladen, die uns Einblicke in die Bankenstadt ermöglichte.
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Unser Tag begann mit einer Besichtigung der Frankfurter Börse.
 
Unter der fachkundigen Führung eines jungen Guides erhielten wir einen Überblick über die verschiedenen Bereiche und Abläufe des Börsenhandels. Im Anschluss daran folgten wir einem informativen Vortrag über die Geschichte und Bedeutung der Börse.
 
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Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, den IPO (Einstieg in die Börse) von Douglas live zu erleben, was unseren Besuch abrundete und uns einen direkten Einblick in das Geschehen auf dem Parkett verschaffte. Nach der Besichtigung begaben wir uns zum Mittagessen ins Restaurant "Bull and Bear", wo wir unsere Eindrücke über den Besuch in der Börse austauschten. Anschließend fand die Siegerehrung statt, bei der wir stolz unsere Urkunden entgegennahmen und gemeinsam ein Erinnerungsfoto machten.
 
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Der Höhepunkt des Tages war zweifellos der Besuch des Helaba Towers. Von der Aussichtsplattform aus genossen wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt und ihre Skyline. Im Anschluss hatten wir die Gelegenheit, die Stadt in kleinen Gruppen weiter zu erkunden und weitere Eindrücke der Bankenstadt zu sammeln.
 
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Mit der "Siegerfahrt Planspielbörse" erhielten wir nicht nur einen spannenden Einblick in die Welt der Finanzen, sondern auch die Möglichkeit, die Stadt Frankfurt aus einer ganz neuen Perspektive kennenzulernen. Es war ein schöner Tag voller spannender Eindrücke und wertvoller Erfahrungen, die wir auch in unserer aktuellen Unterrichtsreihe "Wirtschafts- und Finanzpolitik" anwenden können.
 
 
 
Text: Luis Jennewein (MSS 11)
 

Anlässlich der Europawahl 2024 fanden am Wilhelm-Erb-Gymnasium die Juniorwahlen statt. Dies ist ein Schulprojekt zur politischen Bildung, welches schon seit 1999 bundesweit durchgeführt wird. Die Idee dahinter ist es, die Schülerinnen und Schüler frühzeitig an die Themen Politik und Demokratie heranzuführen. Im Unterricht werden sie vorher in den Leitfächern der politischen Bildung darauf vorbereitet.

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Am WEG findet dies im Fach Sozialkunde durch Koordination von Frau Krolla statt. Bevor es an die Wahlurnen ging, stand im Unterricht zuerst das Thema „Demokratie und Wahlen“ an. Hierbei wurden die SuS informiert, was es heißt zu Wählen und welche Parteien es gibt. Außerdem durften die Schüler und Schülerinnen sich noch ein Schwerpunkthema (z.B. Wirtschaft, Soziales, Migration, …) heraussuchen und in Gruppen wurde erarbeitet, wie die verschiedenen Parteien dazu stehen. Die Ergebnisse stellten die Schülergruppen mit Präsentationen dann ihrer Klasse vor.

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Das Projekt endete in einem Wahlakt in der Woche vor der Europawahl. Alle SuS von der neunten bis hin zur zwölften Klassenstufe wählten abschließend im Klassenverband im extra dafür eingerichteten Wahlbüro. Die Schüler gaben ihre Stimme in richtigen Wahlkabinen, auf regulären Stimmzetteln ab.

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Nach der Wahl mussten die insgesamt 165 abgegebenen Stimmen natürlich noch ausgezählt werden. Dafür wurde ein Wahlvorstand gebildet, der aus 6 freiwilligen Schülern und Schülerinnen, sowie 4 Lehrkräften bestand. Diese Gruppe zählte die Stimmen an einem Nachmittag aus, was problemlos von statten ging. Das Ergebnis stand schnell fest, allerdings hatten alle eine Schweigepflicht bis Sonntagabend, da das Ergebnis die richtigen Wahlen beeinflussen könnte.

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Abschließend noch ein paar Worte zum endgültigen Ergebnis am WEG: Man kann definitiv sagen, dass es durchaus einige Parallelen zu den regulären Europawahlen gab. Die Union schnitt in beiden Wahlen am Besten ab, allerdings erreichte sie an unserer Schule mit 20 % ca. 10 Prozentpunkte weniger. Danach folgen gleich vier Parteien mit ähnlichen werten: SPD (13%), FDP (12%), die Grünen (13%) und die AfD (11%). Die AFD erhielt an unserer Schule vergleichsweise weniger Stimmen. Die FDP erreichte am WEG somit mehr als doppelt so viele Stimmen im Vergleich zum Bundesergebnis. Auf den folgenden Plätzen liegen eher Randparteien wie Die Partei, Die Linke, Die Tierschutzpartei, BSW, Volt und die Freien Wähler diese liegen alle im Rahmen von 2 bis 6 Prozent. Insgesamt erhielten diese Randparteien aber in Summe einen recht großen Anteil von 30 Prozent. Insgesamt geht es bei der Juniorwahl um das Erleben und Üben von Demokratie. Die Jugend soll erfahren, wie wichtig politische Beteiligung ist und dass dies in Deutschland bzw. in Europa einen hohen Stellenwert haben sollte.

TEXT: Leonhard Jung, Klasse 9b

EXPERTENINTERVIEW „EUROPA“
 
Am 14.März 2024 besuchte der Landrat des Donnersbergkreises, Rainer Guth, im Rahmen des Europatages unser Wilhelm-Erb-Gymnasium. Der Besuch von 90 Minuten diente der MSS 11 insbesondere dazu dem Landrat Fragen zu politischen Themen mit Bezug zu Europa zu stellen, die wir zuvor unter Anleitung von Frau Krolla im Sozialkundeunterricht vorbereitet hatten.
 
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Zu Beginn klärte uns Herr Guth über sein bisheriges Leben und über seinen Werdegang als Landrat auf. Hierbei brachten wir in Erfahrung, dass zwei wichtige Aufgabenbereiche für Rainer Guth der Zivil- und Katastrophenschutz sind. Zusätzlich setzt er sich für die Landwirtschaft ein. Er selbst ist bereits bei mehreren Demonstrationen zur Unterstützung  der Landwirte mitgefahren.
 
Die zweite, von Schülern, gestellte Frage lautete: Inwieweit haben Sie in Ihrem beruflichen Alltag Berührungspunkte zur Europapolitik?
 
Daraufhin erklärte uns Herr Guth, dass viele Gesetze aus der EU oder Europa kommen und die Gesetzgebung in Deutschland ebenfalls durch die EU beeinflusst wird. Herr Guth fügte hinzu, dass er sich jedoch wünscht, dass EU-Richtlinien und Gesetze überall gleich umgesetzt werden. Als Beispiel nannte er die Verwendung von Chemikalien bei der Erdbeerpflanze. Deutschland habe andere Richtlinien als Belgien und Frankreich, was für diese Länder einen enormen Vorteil bietet.
 
Als nächstes stellte uns Herr Guth eine Idee vor, die er schon lange hatte, die Einführung eines Bundespflichtjahres. Dies bedeutet grob: Jeder Bürger bringt sich für ein Jahr lang in einem sozialen Beruf bzw. Tätigkeitsfeld ein. Rainer Guth schlug vor, dass dieses Jahr im Alter von ca. 19 bis 25 absolviert wird. Der Vorschlag stieß bei dem Großteil der etwa 40 Schüler auf Zustimmung, jedoch gab es auch ein paar Schüler, bei welchen die Idee auf Widerspruch traf. Sie waren der Meinung, dass dieses Jahr „Zeit klaut“, insbesondere denen, die nach der Schule bereits feste Pläne haben. Während dieser Unterhaltung gab uns Herr Guth auch eine Empfehlung zur Europäischen Jugendwoche vom 12. bis zum 19. April, mit verschiedenen Aktionsmöglichkeiten und Praktika.
 
Das nächste Thema zu dem debattiert wurde, war künstliche Intelligenz. Rainer Guth ist die Meinung, dass künstliche Intelligenz durchaus nützlich ist und in der europäischen Wirtschaft gebraucht wird. Teilweise gefährdet KI seiner Meinung aber auch unseren Staat bzw. die europäische Wirtschaftspolitik.  Die Anwendung könnte zu einem Überwachungsstaat führen, wenn keine Grenzen gesetzt werden und man weiß nicht mehr was echt ist und was nicht. Das ist auch die Angst vieler Bürger, die in sozialen Netzen (z.B. TikTok) unterwegs sind. Herr Guth hat uns Schüler davor gewarnt, alles zu glauben, was auf solchen Plattformen verbreitet wird.
 
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Eine weitere Frage befasste sich mit den Stärken und Schwächen der EU. Als erstes erwähnte Rainer Guth, dass EU-Länder untereinander meist die Hauptexportpartner sind. Das liegt am freizügigen Handel, Güterverkehr und Personenverkehr, der vor allem zwischen Mitgliedern des Schengener Abkommens möglich ist. Frankreich, Italien, Belgien Luxemburg und die Bundesrepublik Deutschland sind diese Mitglieder des Abkommens. Die von Rainer Guth genannte zweite Stärke ist die Zusammenarbeit innerhalb der EU. Als Beispiel nannte er hier, dass die EU es nur durch den Zusammenhalt geschafft hat, dass Apple den USB-C Lade Port einführen musste. Außerdem hätte die EU ohne diese Zusammenarbeit nie so viele Sanktionen und Einreiseverbote in Krisensituationen wie dem Ukraine-Konflikt erteilen können. Eine Schwäche bzw. Herausforderung der EU sieht Guth beim Thema Extremismus. Rainer Guth ist der Meinung, dass Extremismus in jeder Art der EU schadet, egal in welchem Land.
 
Die letzte Frage bezog sich auf die Ziele, die Herr Guth hier im Donnersbergkreis hat, zuerst nannte er das aktuellste Projekt, die Renovierung der Zellerbahntal (eine Zugstrecke hier im Kreis).
 
Das zweite Ziel ist die Förderung von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, sowie die Förderung der Fürsorge für Behinderte. Der letzte Punkt ist, dass er als Landrat und Verwaltung, besonders für junge Leute attraktiv bleiben möchte.
 
Der Besuch hat bei uns Schülern ein positives Bild hinterlassen und uns die „Welt der Politik“ nähergebracht. Auch im Namen von Frau Krolla nochmal herzlichen Dank für die Möglichkeit des  Experteninterviews.
 
Von: Johannes Wolken und Johannes Edinger (beide MSS 11)
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