Good-Bye Auburn

15 Jahre deutsch-amerikanischer
Schüleraustausch des WEG mit Kalifornien

Es ist im Jahr des 125-jährigen Bestehens unserer Schule nur ein kleines Jubiläum: Wir können auf eineinhalb Jahrzehnten deutsch-amerikanischen Austausch mit der Partnerschule in Kalifornien, der Placer High School (PHS) in Auburn zurückblicken. Seit 15 Jahren fliegen Schüler aus Winnweiler jedes Jahr über den Atlantik und den ganzen amerikanischen Kontinent, um an der Westküste im ehemaligen Gold-Rush-Country zur Schule zu gehen und den American Way of Life und den American West kennen zu lernen. Ebenso lange schon - wenn auch mit Unterbrechungen - kommen amerikanische Schüler mit ihrer Deutschlehrerin Daniela Griffin zu einem Gegenbesuch nach Winnweiler, um deutsche Lebensart und Kultur zu erfahren und sich ein Bild zu machen vom alten und neuen Deutschland.

Sowohl Deutschland als auch Kalifornien haben sich in diesen 15 Jahren stark verändert. Diesseits des Atlantik brachte die deutsche Einheit die stärkste Veränderung, und in Kalifornien nahm von Jahr zu Jahr die legale und illegale Einwanderung von Hispanics (spanisch sprechenden Mittelamerikanern) zu. Dies hatte auch Auswirkungen auf unsere Partnerschule: Im abgelaufenen Schuljahr wurden dort im fremdsprachlichen Bereich 23 Spanischkurse angeboten, aber nur noch ein einziger jahrgangsübergreifender Deutschkurs. Es gibt immer weniger Jugendliche, die aufgrund ihrer Herkunft oder verwandtschaftlicher Beziehungen ein Interesse an Deutsch haben, dagegen sehr viele, die auch zu Hause Spanisch sprechen. So wird die PHS im nächsten Jahr keinen Anfängerkurs für Deutsch mehr im Programm haben, unsere Partnerkollegin wird Spanisch statt Deutsch unterrichten und wir können nur noch wehmütig an die vielen interessanten und erlebnisreichen Austauschbegegnungen zurückdenken, die zwischen beiden Schulen hüben und drüben stattgefunden haben, die Hunderte von jungen Leuten beider Nationen in Kontakt miteinander gebracht haben, nicht zuletzt auch außerhalb des offiziellen Austauschprogramms.

Nun heißt es: Good-bye Auburn - mit einem Rückblick auf die 15 Jahre WEG-PHS und einigen Eindrücken

    1982 Initiative des amerikanischen Präsidenten zum verstärkten deutsch-amerikanischen Jugendaustausch. Anlaufen des GAPP-Programms (German- American Partnership Programm) mit Förderung durch den US-Kongress und die deutsche Bundesregierung.

    1983 Beginn des Kontaktes der beiden Schulen über GAPP und PAD (Pädagogischer Austauschdienst) der KMK, angeregt durch den neuen Chef des WEG, Walter Lichti.

    1984 Erster Besuch einer deutschen Schülergruppe in Auburn mit Herrn und Frau Lichti. Frau Griffin kommt mit ihren Schülern zum Gegenbesuch nach Winnweiler.

    1985 Herr Reuther und Frau Merker unternehmen an Ostern den zweiten Besuch und empfangen Frau Griffin mit ihrer Schülergruppe im Juni.

    1986 Frau Richter und ihr Mann begleiten die dritte Fahrt. Wegen des Tschernobyl Unglücks haben nur drei Schüler Interesse an einem Gegenbesuch.

    1987 Herr Hüttenberger führt eine Gruppe von 17 Schülern des WEG und vom Gymnasium Weierhof nach Auburn. Für den Gegenbesuch wird ein Abstecher nach Berlin organisiert.

    1988 Herr Demmerle fliegt mit 15 Schülern in die USA.

    1989 Frau Damnitz hat zwölf Mädchen und zwei jungen in ihrer Gruppe. Der Gegenbesuch von 15 Amerikanern wird begleitet von Frau Griffin und der stellvertretenden Schulleiterin Jane Hamilton und von Mrs. McCord, seit Anfang Gastmutter.

    1990 Frau Schneider hat zum ersten Mal WEG - Schülerinnen aus der Ex-DDR in ihrer Gruppe. Frau Kasper begleitet sie.

    1991 Frau Kehrwald fliegt wegen des Golfkrieges nicht, wie bisher üblich, an Ostern, sondern erst im Herbst mit ihrer Gruppe in die USA.

    1992 Frau Gehm übernimmt mit ihrer Gruppe nach dem Austauschbesuch eine einwöchige Kalifornien-Rundreise im Kleinbus, die seither zum Standard gehört.

    1993 Frau Feldmann plant diese Unternehmung vor, muss aber aus gesundheitlichen Gründen absagen. Frau Tielert springt in die Bresche Sie wagt sich mit ihrer Gruppe ins "Death Valley".

    1994 Herr Hüttenberger organisiert den Auburn-Besuch, die Fahrt am Pazifik entlang und den Besuch von Hollywood, Disneyland und San Diego.

    1995 Herr Hüttenberger führt die Deutschen diesmal von Los Angeles aus zum Grand Canyon, zum Monument Valley und nach Utah. Der Rückflug wird von Las Vegas aus angetreten. Seit sechs Jahren kommt wieder einmal ein Gegenbesuch zustande mit Frau Griffin, Herrn Hamrick und Herrn Davison als Betreuer der "Kids".

    1996 Frau Tielert begleitet die Gruppe zum Yosemite National Park, und nach Südkalifornien, einige Schüler besuchen die mexikanische Grenzstadt Tijuana.

    1997 Frau Tielert hat diesmal das Hearst-Castle, den Grand Canyon und Las Vegas in der Rundreise einbezogen.

    1998 Herr Hüttenberger führt die letzte Austauschbegegnung zwischen dem WEG und Placer High durch - Die Rundreise führt an den Pazifik, zum Grand Canyon und nach Las Vegas. Zum Gegenbesuch kommt Frau Griffin mit dem Schüler Jason Mulsow.


Die Bemühungen um eine neue Partnerschule werden hoffentlich auch in den nächsten Jahren dazu führen, dass Jugendliche vom WEG ihren Horizont auf dem amerikanischen Kontinent erweitern, ihren Partnern die angenehmen Seiten des Lebens in Deutschland zeigen können und völkerverbindende Kontakte über die Schulzeit hinaus knüpfen. Ein Kontakt mit einer kalifornischen Schule ist schon angebahnt.

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